Weiter ging es durch Wald,Feld und Flur,natürlich bergrauf und bergrunter.Es war schon anstrengend für mich,doch die herrliche Landschaft entschädigt einen dafür.So langsam formte sich der Gedanke in meinem Kopf,wie ich denn die ganze Tour schaffen soll.Mein Mann kann,glaube ich Gedanken lesen und meinte,wir müssen ja nicht heute die ganze Tour machen.Ich sagte,schauen wir mal.Nachdem wir auf die Hochfläche "dicker Kopf" raufgekraxelt waren,ging es natürlich auch wieder runter und das ziemlich steil.Das ging mir ganz schön an die Substanz.Wir waren mittlerweile wieder in einer Siedlung angelangt und trafen dort auf einen sehr netten,älteren Herren.Mit ihm sind wir ins Gespräch gekommen und er meinte die restliche Strecke bis Landwehrhagen wäre nicht so steil,ähnlich wie hier.Ich dachte nur,ok?;für mich waren das gefühlte 10% Gefälle bzw.Steigung.Da beschlossen wir endgültig,es geht nur bis Wahnhausen Schleuse.Der restliche Weg bis dahin ging nochmal durch einen schönen,dichten Buchenwald.Als wir aus dem Wald kamen bot sich uns ein schöner Anblick,die Fulda und unser Tagesziel,die Schleuse Wahnhausen.Kurz auf einer Bank verschnauft,nach einer Busverbindung im Internet(dank Smartphone) geschaut und dann ging es nochmal sehr steil einen Wiesenweg den Hang hinunter.Bis der Bus kam,wurde erstmal etwas getrunken und eine Banane verspiesen.Dann ging es müde,mit schweren Beinen aber glücklich und stolz nach Hause.Länge dieser Tour ca. 9 km.
Sonntag folgte dann Teil 2 der Etappe W 4.Ausgangspunkt war diesmal die Schleuse.
Es ging sofort in ein Waldstück steil hinauf und der Weg war auch ziemlich uneben.Ich dachte so bei mir;"das geht ja gut los."Oben angekommen,war ich ziemlich aus der Puste.Es wurde wieder mal eine kleine Meditationschleife eingelegt,es sollte nicht die letzte sein.Unser Weg führte uns überwiegend durch einen sehr schönen Buchenwald mit sehr alten Bäumen.Herrlich an zu schauen,dieses frische Grün.Der Wald gehört zum Naturpark Münden,der sich von der Grenze Hessens Richtung Norden über den Kaufunger Wald und den Bramwald bis zum Dransfelder Stadtwald südlich von Göttingen sowie zwischen Weser und Leine erstreckt.Nachdem wir eine Weile so vor uns hin gewandert waren,standen wir plötzlich vor einer echten Herausforderung(es war nicht die letzte auf dieser Wanderung).Der Weg führte ziemlich steil bergab und als ob das nicht schon reichen würde,versperrten uns mehre umgestürzt Bäume den Weg.Umkehren wollten wir auch nicht,somit bahnten wir uns einen Weg durch das Dickdicht,über,neben und unter den Bäumen hindurch.Eine echte Kraftanstrengung.
Irgendwann waren wir unten angelangt.Der Weg nach links durch die Unterführung geht nach Speele,doch wir überquerten den Bach und setzen unsere Wanderung fort.Natürlich ging es nun wieder stetig nach oben.
Am Wegesrand machte uns ein Schild darauf aufmerksam,das hier zu Versuchszwecken eine Mammutbaum gepflanzt wurde.Sie haben ihre Heimat im Westen Amerikas,wachsen 4 mal so schnell wie Fichten und werden bis zu 100 m hoch.Dieser hat somit noch einen weiten Weg vor sich.Doch auch hier im kühlen Klima von Nordhessen gedeihen sie gut,wie man sieht
Unser Weg geht immer noch weiter nach oben.Nachdem wir eine ganze Weile gelaufen waren,wollten unsere Beine eine kleine Pause haben.Ein paar gefällte Bäume luden zu einer Rast ein und wir konnten uns ein wenig erholen,etwas trinken und die obligatorische Banane essen.
So gestärkt ging es frischen Mutes weiter.Mal eben eine kleine Meditationschleife eingebaut und weiter geht es.Unsere Wanderung führte uns immer noch durch dichten Wald,sehr verwunschen und idyllisch.Am Wegesrand stehen historische Grenzsteine,die die frührere Grenze zwischen Speele auf der linken und Landwehrhagen auf der rechten Seite markieren.Noch eine Besonderheit finden wir auf der linke Seite unseres Weges,das Reetzgehege.Es ist ein Ruheplatzvon einer mächtigen Eiche umgeben,das 1927 zum Dank an dem im Forstamt Landwehrhagen tätigen Förster Reetz angelegt wurde,als dieser nach 30 Jahren aus dem Forstdienst ausschied.
Dann müssen wir den Forstweg verlassen und biegen in dunkles Waldstück ein.Bergab führt uns ein schmaler Pfad in das obere Ickelsbachtal.Das schluchtartige Tal ist ganz romantisch und verwunschen.Hier könnte auch das Märchen "Hänsel und Gretel" oder "Rotkäppchen und der Wolf"
spielen.Der Weg hat es in sich,ist ziemlich feucht und man muß gut aufpassen,das man nicht ausrutscht.Die Brücke,die wir überqueren müssen,ist ebenfalls etwas wackelig.Doch die nächste Härteprüfung wartet noch auf uns.Als wir die Brücke überquert haben,liegt der Weg steil vor uns.Seufzend mache ich mich an den Aufstieg.Plötzlich versperren wieder riesige umgestürzte oder gefällte Bäume,meist Nadelbäume uns den Weg.Mühsam bahnen wir uns unseren Weg,es ist nicht schön.Immer noch geht es auch noch steil bergrauf.Kurz vor dem Waldrand flattert ein rot-weißes Absperrband.Oh nein,denke ich,was ist da los?Ich hoffe,das wir nicht den ganzen Weg wieder zurück müssen.Oben angelangt,Entwarnung,es geht weiter,es war wohl nur eine Warnung,das der Weg wohl zu schlecht war und eigentlich nicht betreten werden sollte.Davon war unten leider nichts zu sehen,naja egal wir haben es ja geschafft.
Als wir dann endlich den Waldrand erreichten konnten wir vor uns schon die ersten Häuser von Landwehrhagen erblicken und uns wieder an einem schönen Rundblick in die nähere Umgebung erfreuen.Sogar Kassel war ganz schwach zu erkennen.Da es am Sonntag wolkig war,hatten wir keine gute Fernsicht.Nun noch die letzten Kraftreserven mobilisieren und die letzten Meter bis zur Haltestelle gelaufen,dann war der 2. Teil der Wanderung geschafft.Es war wieder sehr interessant mit einer wunderschönen Landschaft,nur ziemlich anstrengend.Die Entscheidung diese Etappe in 2 Tagen zu absolvieren war goldrichtig,Samstag hätte ich diesen Teil nicht mehr bewältigt.Insgesamt war es ein super Wochenende,es hat viel Spaß gemacht und ich habe gemerkt in was für einer schönen Umgebung wir doch wohnen,trotz der Berge.Ich bin an diesem Wochenende ein paar Mal an meine Grenzen gekommen,doch ich habe sie überwunden und bin stolz wie Bolle,was ich und meine "alten,morschen" Knochen und Gelenke so geleistet haben.Auf jeden Fall werden die restlichen Etappen auch noch abgelaufen.Länge dieser Tour ca. 7 km
Du hast dich sehr tapfer geschlagen. Bin sehr stolz auf dich.Wie Dir hat es auch mir sehr gut gefallen , das kinderlose Wochenende. Danke für Alles.
AntwortenLöschenHallo liebe Petra,
AntwortenLöschenalsooooo, da ziehe ich jetzt mal meinen virtuellen Hut vor dieser Leistung. Das hätten weder ich noch dat Schätzelken jemals geschafft. Der Wille wäre wohl da, aber da machen weder meine, noch die Knochen von dat Schätzelken mit, der sich übrigens ganz spontan am Sonntag entschlossen hat, seinen Blinddarm loszuwerden.
Ich finde das ganz toll, dass Du eine so lange Strecke laufen kannst, zumal sie ja nicht nur ebenerdig sonder bergauf bergab führt, aber trotzdem wunderschön ist. Danke, dass Du uns mitgenommen hast auf diese Wanderung.
Schicke Dir ein ganz liebes Grüßle vorbei.
Gudrun :) von Baustelle "Leben"