Ich bin ich,nicht perfekt,aber einzigartig.

27.09.15

Kassel,meine Stadt?

Heute hatte ich mal wieder Gelegenheit meine Einstellung zu Kassel zu überdenken.Uns beide verbindet so eine Art Hassliebe.Seit 1997 wohne ich hier.Hergezogen sind wir aus beruflichen Gründen,unser alter Standort war Münster in Westfalen.Ich sage bewusst Standort,nicht Heimatstadt.Eine Heimatstadt in dem herkömmlichen Sinne habe ich nicht.Von Geburt an  bin ich auf der Wanderschaft,bedingt durch den Beruf meines Vaters.Geboren bin ich in Heidelberg am Neckar,mit 6 Wochen kam ich nach Mühlheim an der Ruhr.Weitere Stationen auf meinem Lebensweg waren Dorsten,auch in NRW,Münster und nun Kassel.Wird es die letzte Station sein? Wer weiß?
Ist es nun  Fluch oder Segen soviel um her zu ziehen.Ich habe ein ambivalentes Verhältnis dazu,es ist mal so,mal so.Oder  auch beides gleichzeitig.Heute nun war ich zu einem Konzert von einer Liedermacherin,die eher im kleinen Rahmen auftritt,die genau wie ich ein ambivalentes Verhältnis zu Kassel hat.Wie sagte sie so schön:"Ich arbeite mich an Kassel ab."Das hat sie mit Hilfe von Liedern gemacht und einem Liebesbrief an Kassel,einer Aktion zur 1100 Jahrfeier.Ihre Lieder heute waren Lieder über verschieden Orte in Kassel.Vieles hat mir aus dem Herzen gesprochen.Zu Kassel muß man sagen,das diese Stadt auch ein schweres Schicksal erlitten hat.Einst eine wunderschöne Residenzstadt,die sogar vom Kaiser als Sommerresidenz genutzt wurde,dann immer mehr in Versenkung verschwand.Im dritten Reich leider eine wichtige Stadt für die Nationalsozialisten,z.Bsp. fanden die ersten Judenverfolgung hier statt und die Reichskristallnacht begann in Kassel,sogar vor Berlin.Dann die verheerende Bombardadierung durch die Alliierten,wo kein Stein auf dem anderen blieb,es fielen sehr viele Phosphorbomben und Kassel brannte lichterloh.Kassel war so zerstört wie Dresden,Berlin oder Hamburg.Davon hat sich die Stadt bis heute nicht erholt.Nach dem 2. Weltkrieg wollte man die Vergangenheit komplett hinter sich lassen und hat die Stadt ganz modern wieder aufgebaut,es gibt hier keine Altstadt,dafür viele Bauten aus den 60.Jahren.Mit der Treppenstraße hatte Kassel die erste Fußgängerzone in Deutschland,heute ist dieser Glanz verblasst.Lange Zeit war Kassel Zonenrandgebiet und dem entsprechend isoliert.Das alles spiegelt sich im Stadtbild wieder.So allmählich geht es aufwärtsJetzt sind wir durch den Bergpark und den Herkules,das Wahrzeichen der Stadt Weltkulturerbe.Auch für die Gebrüder Grimm ist Kassel Heimatstadt,dieses Jahr wurde die neue Gebrüdergrimmwelt eröffnet.Dann die Dokumente,die Kassel alle 5 Jahre ein Hauch von Welt verleiht.Das sind so grobe Eindrücke von Kassel.Kassel selbst kann ja nichts dafür,wenn es mit uns beiden nicht so recht klappt.Vielleicht sind wir uns auch zu ähnlich.Kassel fehlt so ein wenig die freie Luft zum Atmen,das Loslassen,das gewisse laisse faire,es schleppt schwer an den Altlasten,ist oft mürrisch und düster,nur zur Dokumenta erwacht es aus seinem Dornröschenschlaf.Dann blüht die Stadt auf ,ist voller Energie,sprüht vor Leben,in der Zwischenzeit sprühen nur die pittoresken Wasserspeiher den Königsplatz voll.Mir geht es ja oft ähnlich,auch fühle mich eingeengt im Korsett des Alltags,auch ich schleppe Altlasten mit mir herum,auch ich bin oft mürrisch und loslassen ist ein heikles Thema für mich.Doch es gibt Lichtblicke,die Stadt ist im Wandel begriffen,es passiert etwas.Immer öfter bilden sich Gruppen,die etwas verändern wollen in der Stadt und es auch tun.Genau wie ich auch,In mir brodelt es,da möchte viel Neues an die Oberfläche.Darüber schrieb ich gestern schon.Ich möchte keine glattpolierte Hochglanzfassade sein,ich bin eher ein altes Haus,mit bröckelendem Putz,mit Patina,aber mit ganz viel Leben in mir.Nach dem heutigen Nachmittag bin ich der Meinung,aus uns beiden könnte doch noch etwas werden,man muß oft hinter die Kulissen schauen.Ein Lied von heute hieß der "Überlebenskünstler",der Überlebenskünstler schafft sich seinen eigenen Ort zum Leben,egal wo er gerade ist und wie die Umgebung ist.Genau das ist der Punkt.Ich bin alleine dafür zuständig mir meinen persönlichen Wohlfühlort zu schaffen,egal was ich für Voraussetzungen vorfinde.Das begreife ich so allmählich und deswegen fange ich an mich in Kassel wohl zu fühlen.Was spricht für mich persönlich für Kassel:
- kurze Wege,alles gut erreichbar
- viel Grün,besonders mitten in der Stadt
-der Nahverkehr,auch das Umland ist mit Bus und Bahn zu erreichen,wenn auch am Wochenende eingeschränkt
-der Fluß
-übersichtliche Innenstadt
-die Therme
-abwechslungsreiches Kulturangebot
Na,das ist doch schon eine ganze Menge,nicht wahr.Zum Schluss möchte ich euch meinen Lieblingplatz in Kassel vorstellen:
Wie man sieht ein wunderschönes Areal,mit vielen Bäumen und auch Wasser,beides Dinge die ich sehr mag.Außerdem ist es flach und man kann stundenlang darin umher stromern.Es gibt immer wieder neue Wege zu entdecken und liegt praktisch mitten in der Stadt und ist von vielen Seiten aus zugänglich.Von hier gelangt man auch schnell zur Fulda und zum Bugasee.Durch unser neues Hallenbad,dem Auebad fährt ganzjährig ein Bus den Auedamm entlang und man kann an verschiedenen Haltestellen ein- oder aussteigen.Ich könnte diesen Park auch zu Fuß von zu Hause erreichen,doch das schaffe ich mittlerweile nicht mehr so gut.Oft fahre ich bis zum Altmarkt und gehe ein Stück am Fluß entlang und tauche von dort dann in die wohltuende Stille ein.Nach so vielen Worten,etwas zum entspannen, ein paar Impressionen aus der Karlsaue:












26.09.15

Abschied und Neuanfang


Bildergebnis für abschied und neubeginn

Dieses Jahr ist geprägt von Abschied und Neuanfang.
Gestern haben wir wieder einmal Abschied genommen.,ein sehr schwerer Abschied von dem wir uns alle als Familie erstmal ganz langsam erholen müssen.Meiner Schwiegermutter haben wir die letzte Ehre erwiesen.Nun sind mein Mann,seine Schwester und ich so zusagen Vollwaisen.Auch für unsere Jungs war es ein sehr aufwühlender Tag.Doch gemeinsam werden wir das schaffen.
Gestern ist mir wieder einmal klar geworden,wie vergänglich doch alles ist.Unser Erden dasein ist so begrenzt,aber auf uns wartet die Ewigkeit.Ein Trost ist,das unsere lieben Verstorbenen uns nur vorausgegangen sind und wir sie irgendwann wiedersehen werden.
In jedem Abschied steckt auch ein Neuanfang und zeigt auf was im Leben wirklich wichtig ist.Durch unsere vielen Schicksalsschläge dieses Jahr ist mir aufgefallen,das das Leben immer oberflächlicher wird und das Zwischenmenschliche auf der Strecke geblieben ist.In den Krankenhäuser geht es nur um Profit und der Patient ist zweitrangig,man findet ganz wenige Schwestern,Pflege und Ärzte die auch mal ein nettes Wort finden.Heute werden alle Menschen dank der modernen Medizin und den verbesserten Lebensumständen immer älter.Doch nur die gesunden und fitten profitieren davon,alle anderen werden aufs Abstellgleis geschoben.Der Mainstream ist heute so ausgerichtet,das Menschen,die nicht in dieses Schema passen es schwer haben,egal ob sie alt oder jung sind.Alte Menschen dürfen heute nicht mehr in Würde altern,was suggeriert uns die Werbung? Wie hat der ältere Mensch von heute aus zu sehen? Genau,rank und schlank,sportlich,gesund,ohne graue Haare,immer unterwegs und top gestylt.Das regt mich so was von auf.Überhaupt,die wichtigsten Themen heute zu Tage sind doch,Sport,Gesundheit ,Ernährung. und Aussehen.Wo bleibt das geistige und religiöse? Es ist richtig,man soll gut auf sich acht geben,Bewegung ist wichtig,das richtige Essen auch,aber alles in Maßen.Wichtig ist die Meinung der anderen,wie wirke ich auf sie,was kann ich noch tun,damit man mich noch besser  wahrnimmt.Wie ist das Motto heute,höher,schneller,weiter.Doch irgendwann geht es nicht mehr höher,mehr weiter und schneller.Ich habe für mich beschlossen,das ich das nicht mehr will.Ich will ganz einfach leben,mich freuen wenn die Sonne scheint,der Regen fällt,die Nebel steigen,die Schneeflocken tanzen,der Wind braust,die ersten Knospen sprießen,ganze einfach mich an der Natur erfreuen und die Jahreszeiten bewußt wahrnehmen..Ich will mich nicht mehr mit anderen vergleichen,ich bin ich,die anderen sind die anderen.
Ich esse was mir schmeckt und wieviel ich will ,höre auf meinen Bauch.Ich mache den Sport,der mir gut tut,wann und so oft bestimme ich.Ich bin moppelig und habe graue Haare und ich finde mich schön.Ich überlege nicht wenn ich etwas tue oder sage,Huch was sagen die anderen.Es wird immer jemanden geben,dem mein Handeln und Reden nicht paßt.Sein Problem,nicht meins.
Ich überlege auch beim bloggen nicht mehr,wer wird das jetzt lesen,wieviele Kommentare und Seitenaufrufe wird dein Post bekommen.Dadurch verliere ich nämlich meine Lust am Schreiben und meine Kreativität geht flöten.Ich rechtfertige mich nicht mehr.Ich werde mich auch nicht mehr in jeder Gruppe angagieren.Ich werde jeden Tag als Gabe ansehen und nicht als Aufgabe und ihn geniesssen.Ich werde für meine Familie da sein,mit Wort und Tat,das hat oberste Priorität.
Also nochmal kurz auf den Punkt gebracht: ich bin ich ,einmalig, einzigartig,nicht perfekt und gut so wie ich bin.Ein geliebtes Kind Gottes,wie alle meine Mitmenschen auch.Vielleicht sollte man mal kurz innehalten und darüber nachdenken.

06.09.15

Pierogi

Heute stelle ich euch ein beliebtes Gericht aus Polen vor, PIEROGI.Es ist ein einfaches,doch sehr schmackhaftes Gericht.Es kann frisch zubereitet gegessen werden,schmeckt aber auch gut aufgewärmt.Pierogi sind so eine Art polnische Ravioli,diesen Begriff habe ich aus dem Buch "Rosenmarmelade,ein Sommer in Polen - Rezepte und Geschichten" entnommen.Er gefiel mir gut und passt.Es gibt sie mit verschiedenen Füllungen,die folgende habe ich von meiner Schwiegermutter übernommen und sie ist bei uns in der Familie die beliebteste.Pierogi ist man hauptsächlich im Herbst und Winter,jedenfalls die ,die ich mache.Man kann sie natürlich auch das ganze Jahr über essen.Die polnische Küche ist sehr interessant mit vielen schmackhaften,aber auch kräftigen Gericht und sehr aufwendig in der Zubereitung.Man sollte also etwas Zeit mitbringen.Am Anfang unserer Ehe habe ich sehr viel polnische Gerichte gekocht,doch wie so vieles ist es irgendwann auf der Strecke geblieben.Im Moment gehe ich wieder verstärkt dazu über,vieles selber zu kochen und weniger Fertiggerichte bzw. Fertigprodukte zu verwenden,wie diverse Würzmittel,Fixprodukte usw.Das Brotbacken habe ich auch wieder für mich entdeckt.Das Motto bei uns lautet :"Bei Kannchens alles frisch."
Nun genug erzählt,auf geht es zu den Pierogi.Als Füllung habe ich Bigos genommen,ein polnisches Eintopfgericht mit Sauerkraut,das erkläre ich jetzt nicht hier auch noch,würde den Rahmen sprengen.Ich glaube,das ich es schon mal vorgestellt habe.Wer Interesse hat,kann ja persönlich bei mir nachfragen.

Pierogi
 Zutaten:

500 Gramm Mehl
  50 Gramm Margarine
     1 Ei
      Prise Salz
ca. 200 ml warmes Wasser

Das Mehl auf ein Küchenbrett häufen,Ei,Margarine und Salz dazugeben und mit den Händen verkneten.Nach und nach das Wasser dazugeben,bis ein weicher,elastischer Teig entstanden ist.
Den Teig in 4 Teile teilen,in eine Schüssel legen und mit einem Geschirrtuch abdecken,damit er nicht austrocknet.

Nun die Füllung vorbereiten.Dazu das Bigos,am besten schon ein paar Tage vorher kochen,soll gut durchziehen;in einen kleinen Topf geben und mit einem Pürierstab kleinschneiden.



Nun den Teig auf dem bemehlten Brett ausrollen und mit einem Teeglas Kreise ausstechen.Jeden Kreis etwas auseinanderziehen und einen Mokkalöffel Füllung  darauf geben.Dann den Kreis umklappen,die Ränder fest an drücken und die beiden Enden wie ein Bonbon zusammen zwirbeln.



Die fertigen rohen Pierogi auf ein Brett legen und mit einem Geschirrtuch abdecken.Nicht übereinander legen,sonst verkleben sie!!! In einem großen Topf Wasser mit 1 Teelöffel Salz zum Kochen bringen, die Pierogi vorsichtig hingeben und ca 1 - 2 Minuten kochen lassen.Wenn sie an die Oberfläche steigen(Wie bei Klößen) mit einem Schaumlöffel aus dem Wasser heben und in einer Schüssel warm stellen.In der Zwischenzeit in einer Pfanne etwas Margarine schmelzen und gewürfelten Rohschinken darin leicht anbraten.Die fertigen Pierogi mit der Speckmargarinemischung servieren.




Smacznego !!!