Ein Balanceakt

Bei mir gibt es immer nur Lackschuh oder Barfuß.Habe mir wohl mal wieder zu viel zugemutet.Diese Woche hänge ich rum wie ein Schluck Wasser in der Kurve.Oft vergesse ich auch mein Alter,ja ich weiß,das hört sich jetzt blöd an,doch es ist so.Was man mit 20,30,40 so weggesteckthat,geht halt in den 50zigern nicht mehr.Nur vergesse ich das allzu gerne.
Bin ich jetzt gescheitert? Nein,nicht wirklich.Im Leben gibt es halt solche und solche Phasen,mal geht es gut,mal weniger.Zu diesem Thema hatte ich 2 interessante Vorträge.Letzten Samstag hieß das Thema bei unserem Frauenfrühstück auch "Macht Scheitern gescheiter.?" Ich werde mal ein paar Impulse weitergeben,die uns unsere Referentin mit auf den Weg gegeben hat:

-Verlust und Scheitern gehören zum Leben
- Fehler sind Sprungbretter zum Weiterkommen,aus jedem Fleck ein Blümchen,aus jedem Schrott ein Steigbügel.
- Nehmen Sie bewusst Platz in der Schule des Lebens.

Ich hatte ja meinen ersten Einsatz als Mitarbeiterin bei diesem Frühstück.Es hat alles wunderbar geklappt.Ich war rechtzeitig da und konnte so mir noch ein paar Tipps holen.Meine Aufgabe war die Begrüßung der Frauen und Tischbegleitung,das heißt ich war an meinem Tisch für die Frauen der Ansprechpartner,die Gastgeberin so zu sagen.Dann habe ich noch in der Pause und am Schluss Gutscheine verkauft.Es hat mir sehr viel Spaß gemacht und es war die richtige Entscheidung dort mit zu arbeiten.So erweitert man seinen Horizont und hat einen Ausgleich zum "Hausfrauen dasein".

Am Montag war dann das 2. Event zum Thema Scheitern,eine Lesung mit Katrin Bauerfeind.Sie las aus ihrem Buch vor,"Mir fehlt ein Tag zwischen Sonntag und Montag.Geschichten vom schönen Scheitern."
Es war ein sehr schöner Abend.Katrin Bauerfeind ist sehr natürlich ohne Starallüren,sie sucht den Kontakt zum Publikum und bei vielen ihrer Geschichten denkt man gleich,kennst du,hast du auch schon erlebt.Es tut gut,wenn auch Promis zeigen,wir sind wir ihr,wir können auch nicht alles.Frau Bauerfeind kann über sich selber lachen und über ihre Pläne und genau das will sie ihren Lesern und dem Publikum vermitteln,über sich lachen,wenn mal was nicht so klappt.

Wie zur Übung lief es dann die ganze Woche bei mir nicht rund.Es fing schon damit an,das Montag mal wieder ein Anruf von der DAA kam,wegen Seb.Ich will es gar nicht ausbreiten,nur war er unangenehm und mir tat es weh zu sehen wie es den Seb. belastet hat.Es ist schon schlimm,wenn Fachleute kein Verständnis für behinderte Menschen haben.
Als Ausgleich die tolle Lesung,nur dadurch bin ich sehr spät ins Bett und den Schlafmangel spürte ich die ganze restliche Woche.
Ich bin nur so von einer Ecke in die nächste geschlichen,Sport wurde ganz klein geschrieben.Zum Walken war ich auch nicht,es war Streik am Mittwoch.So hatte ich ja eine gute Ausrede,von meinen Plänen von letzter Woche,eine Strecke wieder zu Fuß absolvieren,blieb nichts übrig.Walken wurde ganz gestrichen.

Naja,es war halt eine andere Woche,sie hatte auch ihre positiven Seiten.Ich habe mit meinem Mann am Dienstag einen schönen Stadtbummel gemacht mit gemütlichem Kaffeetrinken.Am Sonntag werden wir beide einen Ausflug nach Eschwege machen,Lauffreak rennt mal wieder. Ich hatte Zeit mir ein paar Gedanken zu machen ob es nicht vielleicht besser ist sich seine Arbeit ein zu teilen und nicht eine Woche Vollgas und dann eine Woche Rumdümbeln.Also das rechte Maß zu finden.Dann werde ich mal suchen gehen und vielleicht gelingt es mir,wer weiß? Wenn es mir gelungen ist,berichte ich darüber.